TelefonSeelsorge-Nummer als Sonderbriefmarke – Würdigung kurz vor dem Welttag der Suizidprävention am 10.09.2021

Im Jahr ihres 65-jährigen Bestehens erfährt die TelefonSeelsorge aktuell eine besondere Wertschätzung. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) gibt die Telefonnummer 0800-111-0-111 als Sonderbriefmarke heraus. Erstverkaufstag für die 80-Cent-Briefmarke in einer Auflage von knapp 3,4 Millionen Exemplaren ist der 2. September.

Bei der Präsentation der Briefmarke überbrachte Staatssekretär Dr. Bösinger Grüße des Bundesfinanzministers Olaf Scholz. Er betonte die Bedeutung der TelefonSeelsorge in Corona-Zeiten. Für viele Menschen sei gerade jetzt die Unterstützung durch Außenstehende wichtig geworden. „Da es sich um eine 80-Cent-Marke handelt, also um das Standardbrief-Wertzeichen, ist sichergestellt, dass diese Marke mit ihrer Botschaft wirklich sehr breit wahrgenommen wird.“

Dr. Frank Ertel und Michael Hillenkamp, die Vorsitzenden des Leitungsgremiums der Telefonseelsorge Deutschland, begrüßten die Sonderbriefmarke als Würdigung des hohen Engagements der Telefonseelsorge. Dem schließt sich Monika Krieg, die Leiterin der Paderborner Telefonseelsorge, an: „Auch wir in Paderborn mit derzeit rund 65 Ehrenamtlichen am Telefon und in der Onlineberatung freuen uns über die öffentliche Anerkennung.“ Ihre Kollegin, Pfarrerin Dorothea Wahle-Beer, ergänzt: „Die Briefmarke kommt zudem zeitlich passend zum Welttag der Suizidprävention am 10. September. Wir hoffen, dass sie als Alltagsgegenstand auch Menschen in existentiellen Krisen auf unser Angebot aufmerksam macht.“

Der Welttag der Suizidprävention erinnert jedes Jahr an die schätzungsweise 700.000 Menschen, die sich weltweit das Leben nehmen. In Deutschland sind es jährlich rund 10.000 Personen. Etwa 100.000 Angehörige, Freunde und Kollegen sind von einem Suizid im Umfeld betroffen. „Oftmals erweist sich das Leben als so kompliziert, dass die Selbsttötung als der einzige Ausweg erscheint. Die Erfahrung der TelefonSeelsorge ist es, dass es Betroffenen guttut, die eigenen Bedrängnisse mit einer neutralen Person zu besprechen,“ zeigen sich die beiden Leiterinnen überzeugt. „Wir wünschen uns, dass möglichst viele Betroffene in ihren existentiellen Krisen bei uns auf offene Ohren treffen und sie im besten Fall mit unserer Hilfe wieder neuen Lebensmut gewinnen.“

Die neue Sonderbriefmarke enthält Telefonnummer und die Angabe der Online-Adresse, über die Mail und Chats durchgeführt werden. Zudem bietet die TelefonSeelsorge mit der kostenlosen App „KrisenKompass“ auch Hilfe zur Selbsthilfe bei depressiven Gefühlen und bei Suizidgedanken für Betroffene und Angehörige.